Ein Forscherteam unter Leitung des Wissenschaftlers Erik Gulbranson von der University of Wisconsin-Milwaukee entdeckte Fossilien eines Waldes aus dem Perm des McIntyre-Vorgebirges im Transantarktischen Gebirge. Der versteinerte Wald stammt aus dem oberen Perm , ca. 260 Mio. Jahre vor unserer Zeit. Dr. Gulbranson meinte dazu: „Das Zeitalter des Perm endete 251 Mio. Jahre vor heute mit dem größten Massenaussterben der Geschichte, als die Bedingungen auf der Erde rapide von Kühlhaus- auf Treibhausklima umschalteten. Mehr als 90% der Arten verschwanden von der Erde, inklusive der polaren Wälder. Da die antarktischen Wälder in polaren Breiten wuchsen, wo heute keine Pflanzen wachsen können, glauben wir, dass die Bäume zu einer sehr vitalen Spezies gehörten, und versuchen zu bestimmen, warum sie ausstarben.
Dr. Gulbranson und seine Kollegen fanden fossile Fragmente von mindestens 13 Bäumen.
„Dieser Wald ist eine Momentaufnahme des Lebens vor dem Aussterben, die uns helfen kann, die Ursachen des Ereignisses zu verstehen. Er kann uns ebenfalls Hinweise geben, wie sich die Pflanzen von den heutigen unterschieden.“
Am Ende des Permzeitalters war Antarktika ein Teil des Superkontinents Gondwana und war wärmer und feuchter als heutzutage.
Die Wälder dort werden eine Mischung aus Moosen, Farnen und einer ausgestorbenen Pflanze mit dem wissenschaftlichen Namen Glossopteris gewesen sein., und es ist wahrscheinlich, dass sie sich über den gesamten Superkontinent erstreckten.
„Die fossilen Wälder sahen damals anders aus als heutige Wälder“, bemerkte Dr. Gulbranson.
„Währen des Perm waren Wälder von potentiell geringer Diversität, eine Ansammlung differierender Pflanzentypen mit jeweils spezifischen Funktionen, die wiederum beeinflußten, wie der gesamte Wald auf Umweltveränderungen reagierte. Das steht im Gegensatz zu heutigen Wäldern hoher Breiten, die eine größere Pflanzenvielfalt widerspiegeln. Diese Pflanzengruppe muß fähig gewesen sein, in einer Vielfalt von Umgebungen überleben und gedeihen zu können. Sogar heutzutage ist es extrem selten, dass eine Gruppe auf nahezu einer gesamten Hemisphäre vorkommt.“
Aber nicht einmal diese robusten Wälder überlebten die hohen Kohlendioxidkonzentrationen des Massenaussterbens.
Die widerstandsfähigen Pflanzen müssen ebenso die polaren Extreme wie Dauerlicht und andauernde Dunkelheit überlebt haben. Sogar in einem früheren wärmeren Klima herrschten in den Polarregionen im Winter Monate der Dunkelheit, während im Sommer die Sonne nicht unterging.
Beim Studium der erhaltenen Jahresringe fanden die Autoren, dass diese Bäume sehr schnell, möglicherweise innerhalb eines Monats, von Sommeraktivität auf Winterruhe umschalten konnten. Moderne Pflanzen machen die gleiche Umstellung im Verlauf mehrerer Monate. Außerdem sparen sie Wasser, indem sie am Tage Nährstoffe aufnehmen und nachts ruhen. Man weiß nicht, wie das monatelange Dauerlicht im Sommer den Tag-und-Nacht-Zyklus der Pflanzen beeinflußt hat.
Dr. Gulbranson meint dazu: „Es gibt heutzutage nichts Vergleichbares. Diese Bäume konnten ihre Wachstumszyklen wie einen Lichtschalter an-und ausschalten. Wir wissen, dass ihre „Winterabschaltung“ auf der Stelle in Gang gesetzt werden konnte, aber wir wissen nicht, wie aktiv sie während der Sommerperiode waren und ob sie sich in den Ruhezustand zwängen konnten, wenn es noch hell war“.
Quelle: SCI News
http://www.sci-news.com/paleontology/fossil-trees-antarctica-05431.html