Die Massenextinktion am Ende der Kreidezeit vor 66 Mio. Jahren radierte ca. 75% der Tier-und Pflanzenspezies auf der Erde aus. Dies betraf ganze Gruppen wie nicht vogelartige Dinosaurier und Ammoniten. Die Debatte um die tatsächlichen Ursachen läuft immer noch. Die am meisten favorisierten Thesen beziehen sich auf die vulkanischen Aktivitäten, die zu den Dekkan-Flutbasalten in heutigen Indien geführt haben und den Asteroideneinschlag vor der mexikanischen Halbinsel Yucatan. Jetzt hat ein Forscherteam nachgewiesen, daß zeitgleich mit dem Asteroideneinschlag eine deutliche Senkung des pH-Wertes der Ozeane zu verzeichnen war und dies als eine Hauptursache für das Massenaussterben zu sehen ist.
“Jahrelang hat man behauptet, dass es eine Abnahme des Ozean-pH-Wertes gab, weil der Meteorit schwefelreiches Gestein traf und somit für Regen aus Schwefelsäure sorgte. Aber bis jetzt hatte niemand einen direkten Beweis, der zeigte, dass dies auch tatsächlich passierte,” sagt Dr. Michael Henehan, Wissenschaftler am Deutschen GeoForschungsZentrum in Potsdam. Dr. Henehan und seine Kollegen analysierten die chemische Zusammensetzung von Foraminiferen – winzigen Planktonorganismen, die eine Calcitschale aufbauen – aus den Schichten vor, während und nach dem kretazischen Massenaussterbeereignis.
Im Besonderen erlaubten Messungen der Bor-Isotope in den Foraminiferenschalen, Änderungen in der Acidität des Ozeanwassers aufzuspüren.
“Wir fanden maßgebliches Material dafür auf einer Exkursion in die Niederlande, wo eine besonders dicke Schicht endkretazischen Gesteins in einer Höhle erhalten geblieben ist,” erklären die Wissenschaftler.
“In dieser Höhle ist eine besonders dicke Schicht von den direkten Nachwirkungen des Einschlags angehäuft, was wirklich ziemlich rar ist,” so Dr. Henehan.
“In den meisten Umgebungen häuft sich Sediment so langsam an, dass ein so schnelles Ereignis wie ein Asteroidenimpakt in der Abfolge der Gesteine schwierig zu lokalisieren ist.”
“Weil dort so viel Sediment auf einmal abgelagert wurde, konnten wir genug fossiles Material zu Analysezwecken entnehmen, und wir waren in der Lage, den Übergangspunkt mit zu erfassen.”
“klar könnte die von uns beobachtete Versauerung des Ozeans der Auslöser für das Massenaussterben im marinen Milieu gewesen sein,” meint Dr. Pincelli Hull, Forscher an der Yale University.
“Wir fanden maßgebliches Material dafür auf einer Exkursion in die Niederlande, wo eine besonders dicke Schicht endkretazischen Gesteins in einer Höhle erhalten geblieben ist,” erklären die Wissenschaftler.
“In dieser Höhle ist eine besonders dicke Schicht von den direkten Nachwirkungen des Einschlags angehäuft, was wirklich ziemlich rar ist,” so Dr. Henehan.
“In den meisten Umgebungen häuft sich Sediment so langsam an, dass ein so schnelles Ereignis wie ein Asteroidenimpakt in der Abfolge der Gesteine schwierig zu lokalisieren ist.”
“Weil dort so viel Sediment auf einmal abgelagert wurde, konnten wir genug fossiles Material zu Analysezwecken entnehmen, und wir waren in der Lage, den Übergangspunkt mit zu erfassen.”
“klar könnte die von uns beobachtete Versauerung des Ozeans der Auslöser für das Massenaussterben im marinen Milieu gewesen sein,” meint Dr. Pincelli Hull, Forscher an der Yale University.
könnten die Bor-Isotopenanalysen und Rekonstruktionsmodelle des Teams ein paar widerstreitende Theorien, die das marine Leben nach dem Aussterbeereignis betreffen, Inzwischen miteinander versöhnen,
Warum beispielsweise sind sofort nach dem Ereignis die Kohlenstoffisotopensignaturen des fossilen Materials vom Meeresboden und aus dem Oberflächenwasser identisch, wenn normaler Kohlenstoffkreislauf in Ozeanen zu anderen Signaturen führen sollte?
Eine Theorie, die „Strangelove Ocean“-Theorie, argumentierte, dass für eine Zeitspanne nach dem Event der Ozean im Wesentlichen tot war und der normale Kohlenstoffkreislauf abrupt zum Erliegen kam.
Nach Meinung mancher Forscher ist das Problem dieser Theorie, dass eine Reihe Organismen am Meeresboden, die von aus der Nähe der Meeresoberfläche herabsinkender Nahrung abhängig sind, das Event unversehrt überstanden. -Ein unwahrscheinlicher Vorgang in einem toten Meer.
Eine weitere populäre Theorie, der sogenannte „Lebende Ozean“, geht davon aus, dass das Ereignis größere Planktonarten abtötete, und damit den Kohlenstoffkreislauf durcheinander brachte.
Die vorliegende Studie die Differenzen. Sie sagt aus, dass die Ozeane einen initialen großen Verlust an Bioproduktivität hatten – etwa 50% – , gefolgt von einer Übergangsperiode, in der das Leben im Meer begann, sich zu erholen.
“In gewisser Hinsicht haben wir die „Strangelove“-und die“Living Ocean“-Szenarien miteinander versöhnt. Beide waren teilweise richtig; sie passierten direkt nacheinander,” so Dr. Henehan.
Die Studie könnte auch frühere Frage erledigt haben, ob der pH-Wert der Ozeane, was auch immer die Ursache dafür war, zu dem Massenaussterben geführt hat.
“Was wir zeigen können, ist, dass es keinen realen Anhaltspunkt für einen graduellen Abfall des pH-Wertes im Ozean gibt, der zur Massenextinktion am Ende der Kreidezeit geführt hat,” so Dr. Henehan.
“Unsere Ergebnisse unterstützen in keiner Weise eine Hauptrolle für vulkanische Aktivität bei der Einleitung des Massenaussterbeereignisses.”
Die Studie wurde in den Proceedings of the National Academy of Sciences publiziert.
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Michael J. Henehan et al. Rapid ocean acidification and protracted Earth system recovery followed the end-Cretaceous Chicxulub impact. PNAS, published online October 21, 2019; doi: 10.1073/pnas.1905989116