GROSSE Exponate in der Geosammlung

Um größere aber bisher unsichtbar im Schwerlastregal versteckte Stücke wieder ans Licht zu holen, aber auch um Wissenslücken zu füllen, haben wir in der Geowissenschaftlichen Sammlung der Universität Bremen ein neues Projekt gestartet. Der Anstoß kam dabei vom Förderverein der Geowissenschaftlichen Sammlung. Die Mitglieder wollen den Ausstellungsbereich in der Sammlung attraktiver gestalten – weg vom Charm eines Materiallagers und hin zum Ausstellungscharakter. Die hauptamtlichen Mitarbeiter der Sammlung sind dafür sehr dankbar, denn solche sehr viel Zeit erfordernden  Zusatzprojekte sind während der täglichen Arbeit für sie nicht zu leisten. Der erwähnte Wunsch die Exponate in ein besseres Licht zu rücken ist dabei wörtlich zu nehmen. Vor allem bei den Spurenfossilen hilft dabei eine neue Beleuchtung mit LEDs um sie deutlich sichtbar zu machen. Dieses wäre jedoch  allein nicht genug, erst die Aufrichtung von einer liegenden Position in die Senkrechte ermöglicht, dass der Betrachter sie auf Hüfthöhe bewundern kann. Jürgen Reinhardt vom Förderverein setzt dabei auf Ständer aus massivem Holz die grau angestrichen sind und dadurch einen edlen Charakter erhalten.

Die drei Exemplare links haben bereits einen Ständer bekommen und sind nun dekorativ aufgestellt, der große Ammonit rechts wartet noch darauf attraktiver präsentiert zu werden. Optimal ist die neue Beleuchtung vor allem für Spurenfossilien.

Was wir über GROSSE Exponate wissen

Wenn man über große Exponate redet, gibt es einen kuratorischen Aspekt der auf den ersten Blick kurios erscheint. Oftmals sind es gerade die großen, besonders schweren Fossilien, Gesteine und Mineralien, zu denen keine Informationen vorliegen. Vielleicht liegt dieses daran, dass Menschen bei nicht zu übersehenden Objekten der Meinung sind, dass Ihre Größe allein schon dazu führt, dass man nicht vergisst aus welchem stratigrafischen Horizont oder von welchem Fundort sie stammen. Andererseits sind manche solcher großen Stücke eben auch oft so auffällig, dass sie allein schon aufgrund ihrer Beschreibung in alten Sammlungskatalogen auffallen und verglichen mit kleineren Stücken dann eindeutig identifiziert werden können. Die Ausnahme können fossile Hölzer sein, denn da sind die Beschreibung meist nicht so detailliert, dass man sie bei einer größeren Auswahl direkt zuordnen könnte.

Seltener sind die Fälle, wo große Exponate  im Fokus eines Zeitungsberichtes gestanden haben, dann muss der Kurator aber zumindest darüber wissen, ansonsten wäre das Auffinden des Berichtes purer Zufall. Aber auch solche Beispiele gibt es auch in unserer Sammlung. Da wäre beispielsweise ein großer Brocken aus der Banded Iron Formation – dem ersten indirekten Hinweis für eine größere Menge Sauerstoff in den frühen Ozeanen, oder eines Mammutunterkiefers, der in der Weser gefunden wurde. Beides „Stars“ von Zeitungsartikeln, aber ohnehin Beispiele, von denen die Informationen überliefert sind, da sie relativ neu in die Sammlung hinzukamen. Bei Stücken, die schon viele Jahrzehnte oder noch länger in den Bremer Archiven lagen, hilft das aber auch nicht immer weiter. Über den riesigen Panzer eines Gürteltiers aus dem Eiszeitalter von Argentinien ist beispielsweise bekannt, dass er auch bereits einmal in der Zeitung abgelichtet war. In welchem Jahr genau, ist jedoch unbekannt. Dieses gehört zu den Geheimnissen um die großen Exponate die erst noch gelüftet werden müssen.

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