Belemnitenanreicherung aus Oberfranken

In der späten Triaszeit war das heutige Oberfranken Festland – so wie heute auch – auch wenn die Temperaturen höher waren als heute. Mit Beginn des Juras überflutete das Meer diesen Bereich und im Laufe dieser Periode ermöglichte dieses einen regen Faunenaustausch mit dem borealen, d.h. eher kühler gemäßigten Meer im Norden und dem wärmeren Tethysozean im Süden. Die Wasserschichten des Meeres in Oberfranken wurden über die Zeit oftmals wenig durchmischt, so dass sich sauerstoffarme Stillwasserbereiche entwickeln konnten im Bereich derer das organische Material nicht verweste. Es lagerten sich Sedimente ab die wir als dunkle Tonsteine bezeichnen, oder auch als Schwarzschiefer – wenn sie besonders fein geschichtet sind. Eine dünne Schicht am Ende dieser Abfolge kündet jedoch von der Aufarbeitung größerer Mengen dieser Sedimentablagerungen. Feines Material wurde ausgewaschen und grobes Material, nämlich die widerstandsfähigsten unter den Fossilien, blieben zurück. So ist diese dünne Schicht durch eine Massenanreicherung von Belemniten charakterisiert, die mitunter auch die Knochen von Fischsauriern enthält.

Die Geowissenschaftliche Sammlung der Universität Bremen hat nun ein Stück aus dieser Anreicherung von Belemniten erworben die eine ganze Reihe gut erhaltener Donnerkeile, genauer gesagt die harten, kalkigen Innenskelette der Belemnitentiere (Rostren oder Donnerkeile genannt), zeigt. Früher hat man diese Anreicherung auch als „Schlachtfeld“ bezeichnet, dieses ist jedoch ein Begriff den man möglichst vermeiden sollte da sich die Belemniten nicht bekämpft haben, sondern als Totengemeinschaft eingebettet wurden.

Anreicherung von Belemnitenrostren aus dem unteren Jura von Oberfranken.

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