Nachruf auf Dipl.-Ing. Hans Walter Küchelmann

Ende Januar 2022 verstarb Hans Walter Küchelmann im Alter von 85 Jahren. Er war der Geowissenschaftlichen Sammlung über Jahrzehnte verbunden und stand mit Rat und Tat zur Seite. In den frühen Jahren der Sammlungsgeschichte auf dem Campus war er Teil des Teams beim Umzug der Sammlung vom Übersee-Museum an die Universität.

In dieser Zeit war sein Rat und seine Hilfe vor allem auch bei der technischen Einrichtung der Sammlung sehr oft gefragt; darüber hinaus brachte er sich auch ein, wenn es galt, die historisch gewachsene Sammlung, nun vom neuen Standpunkt Universität aus, durch kleinere Ausstellungen in der Öffentlichkeit Bremens bekannt zu machen. Mit seinem ruhigen, gütigen Wesen wirkte er auf alle Mitarbeiter ermutigend und anspornend ein.

Auch kümmerte er sich um den Erhalt von wertvollem Sammlungsgut wie zum Beispiel dem Panzer des Riesengürteltieres. Ideenreich brachte er seine Handwerkskunst als Schiffsbauingenieur ein, indem er eine tragfähige Unterkonstruktion schuf, wodurch dem Objekt die nötige, längst fällige Beachtung erwachsen konnte.

Später engagierte er sich im Förderverein der Geowissenschaftlichen Sammlung, auf seine Initiative beruht die Aktivität der Sammlung auf der Veranstaltung „Ostern Im Park“.

Hans Walter Küchelmann bei der feierlichen Übergabe eines Fischfossils, großzügig gespendet von Hans Walter Küchelmann an die Geowissenschaftliche Sammlung im Jahr 2017

Auch unterstützte er die Geowissenschaften andernorts, so beim Aufbau Im Haus der Natur in einem denkmalgeschützten Haus im „entlegenen“ Meisdorf in Sachsen-Anhalt.

Für sein angestammtes Metier, den Schiffsbau, fand er daneben auch noch Zeit, indem er sich um die Bergung und Aufarbeitung „vergessener“ Boote kümmerte.

Nicht unerwähnt darf auch sein jahrelanger aktiver Einsatz im Vorstand der Bremer Gesellschaft für Vorgeschichte bleiben.

Rastlos war sein Bemühen, die Gräueltaten der Euthanasie während der Naziherrschaft aufzuklären – auch vor dem Hintergrund seiner eigenen Biographie.

Wir verlieren mit ihm eine Persönlichkeit mit breitem gesellschaftlichen Engagement – und vor allem einen liebenswerten Menschen.

(Jens Lehmann und Elisabeth Kuster-Wendenburg für den Förderverein und die Geowissenschaftliche Sammlung)

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