Nach Jahrzehnten sich widersprechender Beweise und zahlreicher Publikationen hat ein Forscherteam der Zoological Society des London’s Institute of Zoology die Debatte um den größten Vogel der Welt endlich beendet.
Elefantenvögel gehören zu der ausgestorbenen Familie Aepyornithidae, mit zwei zuvor erfaßten Gattungen- Aepyornis und Mullerornis.
Diese enormen nicht flugfähigen Vögel waren Uniken, so wie Strauss, Nandu, Emu, Kasuar und Kiwi.
Sie lebten auf Madagaskar während des späten Quartärs und starben irgendwann um das 13. bis 17. Jahrhundert aus.
Die erste beschriebene Art der Elefantenvögel, Aepyornis maximus, wurde oftmals auch als die weltweit größte aller jemals gelebt habenden Vogelarten betrachtet.
Im Jahre 1894, British beschrieb der britische Forscher C.W. Andrews sogar eine noch größere Art, Aepyornis titan, welche allerdings normalerweise als ungewöhnlich große Ausgabe von Aepyornis maximus abgetan wurde.
Jedoch die neue Studie, geleitet von James Hansford, enthüllt, daß Aepyornis titan in der Tat eine weitere Spezies ist.
Die Art bekam den neuen Namen Vorombe titan, d.h. ‘großer Vogel auf Malagasy und Griechisch). Vorombe titan hatte eine Körpermasse von bis zu ca. 800 kg and wuchs bis zu einer Körpergröße von 3 Metern.
“Elefantenvögel waren die Größten in der Megafauna Madagaskars, und man kann behaupten, daß sie zu den Wichtigsten in der Entwicklungsgeschichte der Insel zählten-sogar noch mehr als die Lemuren“, sagte Hansford..
“Der Grund ist, daß Tiere mit großen Körpern eine große Wirkung auf das erweiterte Ökosystem haben, in dem sie leben. Sie steuern die Vegetation durch den Verzehr von Pflanzen, Ausbreitung von Biomasse und Verbreitung von Sämereien durch ihre Exkremente.”
“Madagaskar spürt heute immer noch die Folgen des Verschwindens dieser Vögel.“
In der Studie untersuchten Hansford und sein Kollege Professor Samuel Turvey hunderte von Elefantenvogelknochen aus Museen der ganzen Welt, um das Rätsel um den weltgrößten Vogel zu lösen, und dabei auch gleich zu enthüllen, daß ihre Taxonomie sich tatsächlich über drei Gattungen mit mindestens 5 Arten erstreckt. Somit erstellten sie die erste taxonomische Neubewertung nach über 80 Jahren.
“Ohne ein genaues Verständnis der Diversität vergangener Arten können wir die Evolution oder die Ökologie einzigartiger Inselsysteme wie auf Madagaskar nicht verstehen. Wir können auch nicht exakt rekonstruieren, was seit der Ankunft des Menschen auf diesen Inseln verloren gegangen ist“, sagt Professor Turvey.“ Die Geschichte des Verlustes an Artenvielfalt zu kennen, ist essentiell, um zu bestimmen, wie wir heutige bedrohte Arten erhalten.
Die Studie wurde im Journal Royal Society Open Science publiziert.
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James P. Hansford & Samuel T. Turvey. 2018. Unexpected diversity within the extinct elephant birds (Aves: Aepyornithidae) and a new identity for the world’s largest bird. R. Soc. open sci 5: 81295; doi: 10.1098/rsos.181295