Nach fünf Jahren war es mal wieder so weit: am 23.11.2019 öffnete die Geowissenschaftliche Sammlung ihre Pforten und führte die Besucher in längst vergangene Welten. Bei dieser Gelegenheit war es möglich einen Blick auf die vielen tausend Mineralien, Gesteine und Fossilien in der Sammlung zu werfen und noch viel mehr…
Was gab es zu sehen und zu tun?
- Exponate der Geowissenschaftlichen Sammlung im Sammlungsraum, mit eiszeitlichem Riesenhirsch und fossiler Palme
- „Bremens älteste Fossilien“. In der Sonderausstellung wurde das Thema „Frühes Leben“ behandelt
- Echte Dinosaurierknochen und Pflanzen die den Dinosauriern als Nahrung dienten
- Kinoprogramm: „Aus der Wüste Nevadas nach Bremen – Expedition zu den Fossilien der Trias-Zeit“
- Film „Vom Steinbruch zur Ausstellung“ – der Weg eines Fossils in die Geowissenschaftliche Sammlung
- Vorträge zum Thema frühes Leben
- „Timeline Tours“: geführte Touren zur Veranschaulichung geologischer Zeiträume
- Permanente Führungen durch die Ausstellung/Sammlung
- „Kunst mit Steinen“: Collagen und Frottagen, die entweder Steine darstellen oder als Abrieb mit Hilfe von Gesteinen und Fossilien entstanden sind
- Bernstein – “Gold des Nordens” – zum Anfassen und unter dem Mikroskop
- Bestimmung von Gesteinen, Mineralien und Fossilien
- Tombola des Fördervereins der Sammlung, zu gewinnen waren Fossilien, Mineralien und Gesteine
- Kaffee und Kuchen
Kinderprogramm:
- Haifischzahnsuche im Sand
- Dinosaurierpuzzle
- Stelle Deinen eigenen Fossilien-Button her
Wann ist das Leben entstanden?
Ein Themenschwerpunkt war an diesem Tag das „frühes Leben“. Fragen wie: „Wann ist das Leben entstanden?“, „Woraus könnte erstes Leben entstanden sein?“, und, „Wo findet man überhaupt die ersten Spuren von Organismen auf unserem Planeten?“, werden in kurzen Vorträgen erläutert. Hierzu konnte Dr. Christian Hallmann vom Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, Marum, an der Universität Bremen befragt werden. Er forscht mit seiner Arbeitsgruppe intensiv zu diesen Fragen und auch was sich hinter den rätselhaftesten Organismen überhaupt verbirgt: den Ediacara-Fossilien. Diese stammen aus der Zeit vor der kambrischen Explosion des Lebens und wirken durch ihren absonderlichen Bau der teilweise an Luftmatratzen erinnert, der heutigen Welt entrückt. Lange war es unklar war ob die Ediacara-Fossilien überhaupt Tiere oder Pflanzen darstellen oder ob es gigantische Einzeller und keine Mehrzeller waren. Hallmann konnte erst kürzlich im Rahmen einer Studie natürliche Steroide, Abkömmlinge des Kohlenwasserstoffs Steran, nachweisen und so erstmals zeigen, dass diese Fossilien Tiere sind. In der Geowissenschaftlichen Sammlung werden einige dieser besonders wertvollen Ediacara Fossilien aufbewahrt, sie werden an diesem Tag gesondert in einer Vitrine unter dem Titel „Bremens älteste Fossilien“ präsentiert.
Um die ungeheuer langen Zeiträume den Besuchern zu verdeutlichen, werden am Tag der offenen Tür Touren durch die Zeit angeboten. So werden beim Abschreiten des Parcours die erdgeschichtlichen Dimensionen über viele hundert Millionen Jahre deutlich, und vor allem auch wie spät – in Bezug auf die gesamte Dauer der Erdgeschichte – das Leben entstand und wie vergleichsweise rasant es sich entwickelte.